AMALIA UND NIKOLAI
Es ist wohl ein häufiges Phänomen, dass Eltern den Schwiegersohn in spe nicht akzeptieren. Das gleiche ereignete sich auch bei Amalia und ihrem Verlobten Nikolai.
Die schöne, junge Blondine stammte aus einem wohl betuchten Elternhaus, Ansehen und Wohlstand waren Amalias Eltern äußerst wichtig. Als sie ihren Nikolai vorstellte, war die Freude zunächst groß. Der Mann war gepflegt und gut gekleidet und schien gut zu Amalia zu passen. Als ihre Eltern allerdings herausfanden, dass Nikolais Vater als Hausmeister arbeitete, änderte sich dessen Meinung schlagartig. Ein solcher Job war in ihren Augen erniedrigend und unter ihrem Nivea, das sie nicht akzeptierten. Amalia war jedoch Hals über Kopf verliebt und freute sich, schon bald Nikolais Frau zu sein!
ZERBROCHENES VERHÄLTNIS
Die Situation war natürlich alles andere als einfach für Amalia, schließlich liebte sie ihren Verlobten und wünschte sich nichts mehr, als dass ihre Eltern ihn auch mochten. Aber die waren kompromisslos und ließen das ihre Tochter und ihren Verlobten sehr spüren.
Auch wenn sich Amalias Mutter immer wieder entschuldigte und versprach, Nikolai zu akzeptieren, konnte die junge Frau sehen und spüren, dass das nur weitere Lügen waren. Und damit sollte sie Recht behalten, denn ihre Eltern hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die geplante Hochzeit zu ruinieren. Sie konnten auf keinen Fall zulassen, dass Amalia einer Familie niederen Standes angehören sollte!
DER TAG DER HOCHZEIT
Der große Tag für Amalia und Nikolai kam, es war endlich soweit und sie durften den Bund fürs Leben besiegeln. Es sollte der schönste Tag im Leben des Brautpaares sein, die ersten Gäste trafen ein, es wurde geplaudert und getrunken. Dennoch war die negative Stimmung zwischen den Eltern von Amalia und Nikolai nicht zu übersehen und legte sich wie ein dunkler Schleier über die Hochzeitsgesellschaft. Die Abneigung von Amalias Eltern war so offensichtlich, dass es allen Beteiligten leid tat und die Braut zutiefst enttäuscht und verletzt über das Verhalten war. Ihre Mutter und ihr Vater saßen bewusst entfernt von Nikolais Eltern und konnten sich nicht einmal am Hochzeitstag zusammenreißen.
NEGATIVE STIMMUNG
Die Situation war einfach furchtbar. Amalia war eine wunderschöne Braut, ihr Kleid war edel und stilvoll, der Tag sollte perfekt sein und dennoch wünschte sie sich nichts mehr, als dass endlich alles vorbei sei. Sie machte sich große Sorgen, dass ihre Eltern Streit provozieren würden oder Nikolai und seine Familie sogar öffentlich beleidigen würden.
Nie im Leben hatte sie erwartet, dass ihr Hochzeitstag von so vielen negativen Gefühlen beherrscht werden würde und dass ihre Eltern wirklich versuchten, die Ehe zu verhindern.
Sie fühlte sich unwohl, ihr war schlecht und sie war nervös. Vielleicht könnten ein paar Gläser Champagner helfen, das ganze Drama besser ertragen zu können.
OFFENSIVE FEINDLICHKEIT
Amalias Eltern hatten vor der Hochzeit bereits einiges unternommen, um die Ehe zu verhindern. Nicht nur, dass sie Nikolai ihre Abneigung hatten spüren lassen, sie gingen sogar so weit, seinen Vater Brandon mit Nachrichten zu beleidigen. Er und sein Sohn wären Amalia nicht würdig, die Hochzeit dürfte auf keinen Fall stattfinden. Und das alles nur, weil Brandon als Hausmeister arbeitete. Was für dumme Vorurteile und was für ein charakterloses Verhalten, einen Menschen wegen seines Berufes oder Geldes zu verurteilen! Zum Glück ging Nikolais Vater souverän damit um, ließ sich nicht provozieren und erschien selbstverständlich am großen Tag seines Sohnes auf der Hochzeit.
Er hatte sich ordentlich herausgeputzt und freute sich für Nikolai und Amalia.
FEIERLICHE STIMMUNG
Nikolais Eltern waren nicht bereit, sich den Tag verderben zu lassen und freuten sich riesig für das Brautpaar. Brandon war ein fröhlicher Mensch, er wollte, dass der Tag etwas besonderes war und so feierte und tanzte er ausgelassen und hoffte so, die sonst so steife Hochzeitsgesellschaft etwas auflockern zu können.
Dieses Verhalten war Amalias Eltern natürlich ein Dorn im Auge und sie warteten nur darauf, Brandon bloßstellen zu können. Die Geschenkübergabe schien für sie der perfekte Moment, schließlich konnten sie es sich nicht vorstellen, dass der Vater sich ein teures, extravagantes Geschenk leisten konnte, was ansonsten jeder erwartete und mitgebracht hatte.
DAS KENNENLERNEN
Wie lernten sich Amalia und Nikolai eigentlich kennen? Es war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick und die beiden waren nach 3 Jahren Beziehung immer noch so glücklich und verliebt wie am ersten Tag. Gemeinsam ergänzten sich die Zwei perfekt, bereisten die Welt und sammelten unvergessliche Momente.
Nikolais Eltern schlossen Amalia direkt ins Herz und nahmen sich herzlich in die Familie auf.
Ihre Eltern hingegen zeigten ihre Abneigung gegenüber Nikolai und seiner Familie deutlich und bemühten sich nicht, ihrer Tochter zur Liebe Nikolai zu akzeptieren. Konnte diese große Kluft zwischen den Familien zu einer ernsthaften Belastungsprobe zwischen dem Paar werden?
EIN TRAUM-SCHWIEGERSOHN
Der Hochzeitsantrag war die Kirsche auf der Sahne in Amalias und Nikolais Beziehung und seine Familie war überglücklich, dass die beiden heiraten würden.
Amalias Eltern hingegen waren entsetzt, dabei war Nikolai ein Schwiegersohn, den sich viele für ihre Tochter wünschen würden.
Er hatte einen tollen Uni-Abschluss, war fleißig, anständig und höflich. Vor allem aber behandelte er Amalia wie eine Prinzessin und schenkte ihr nichts als Liebe und machte sie glücklich. Was sonst könnte man sich von dem Mann seiner Tochter erhoffen?
Aber Amalias Eltern hatten scheinbar ein Problem mit Nikolais Herkunft, etwas, das ihre Tochter niemals nachvollziehen konnte. Sie wollten um jeden Preis verhindern, dass Amalia diesen Mann wirklich heiratete.
AMALIAS FAMILIE
Amalias Familie hatte viel Geld und scheute sich auch nicht, damit anzugeben oder es andere Leute wissen zu lassen. Ihr Opa hatte damals sehr erfolgreich eine Firma für Markisen und Pergolas gegründet, internationales Business und geschickte Geschäftsführung brachten der Familie sehr viel Geld ein. Sie besaßen nicht nur Immobilien in New York und Los Angeles, sondern bewegten sich natürlich auch nur in Kreisen reicher Leute. Monetäre Dinge und das Ansehen in der „gehobenen“ Schicht waren für Amalias Eltern das Wichtigste! Geld spielte die entscheidendste Rolle im Leben von Amalias Eltern und so wollten sie natürlich, dass ihre Tochter einen reichen Geschäftsmann heiratete.
GESELLSCHAFTLICHER DRUCK
Amalias Eltern befürchteten, dass die Leute über sie und ihre Familie reden würden, wenn ihre Tochter einen Mann aus „armen“ Verhältnissen heiraten würde. Ihr Ansehen war ihnen sehr wichtig und sie wollten um jeden Preis einen gesellschaftlichen Skandal verhindern.
Da ist es eigentlich schon fast ein Wunder, dass Amalia ganz anders war. Für sie war nicht wichtig, woher Nikolai kam oder wie viel Geld seine Eltern hatten, sie liebte ihren Freund von ganzem Herzen und erfuhr auch von seiner Familie nur Herzlichkeit. Umso schlimmer war das Verhalten ihrer Eltern für sie, sie konnte diese Engstirnigkeit und das Klassen-Denken nicht nachvollziehen. Es war nicht nur veraltet, sondern auch menschenfreundlich.
EINE GANZ ANDERE WELT
Nikolai hingegen wuchs völlig anders auf. Seine Eltern hatten es nicht leicht im Leben und mussten viele Schicksalsschläge in Kauf nehmen. Nikolais Mutter war krank und war deshalb nicht in der Lage, arbeiten zu gehen, so war es die Aufgabe des Vaters, Brandon, die Familie zu ernähren und Geld zu verdienen. Die Arbeit als Hausmeister warf ebenfalls nicht viel ab, bot ihm jedoch eine sichere Stelle.
Nikolai wuchs also ohne jeglichen Luxus oder Geld auf und fing selbst früh an, zu arbeiten. Er wollte es zum einen besser haben und studieren, zum anderen wollte er seine Eltern unterstützen und ihnen helfen. Fleißig folgte er seinem Ziel, studierte und ist jetzt erfolgreicher Makler mit gutem Gehalt.
EINE ENTSCHEIDUNG DES HERZENS
Amalia war nicht glücklich darüber, dass ihre Eltern so verachtend über Nikolai und seine Eltern sprachen, es verletzte sie sogar sehr.
Ihre Mutter und ihr Vater wollten einen reichen Geschäftsmann für sie, doch ihr war der Kontostand nicht wichtig. Für sie zählte einst der Charakter, die Unabhängigkeit und das Herz des Menschen und das war nichts, was sie bisher in einem reichen Mann gefunden hatte. Umso sicherer war sie, dass sie Nikolai heiraten wollte und sie entschied sich für die Liebe und gegen das Geld und die Meinung ihrer Eltern.
Amalias Entschluss, die Hochzeit tatsächlich durchzuziehen, machte ihre Eltern jedoch nur noch wütender.
HOCHZEIT - ODER DOCH NICHT?
Die Umstände waren belastend und Amalia dachte lange darüber nach, ob sie überhaupt eine große Hochzeitsfeier in Betracht ziehen sollten. Ihr wäre es am liebsten gewesen, nur zu zweit an einem fernen Ort zu heiraten, ohne großes Drumherum und vor allem ohne Streit und schlechte Stimmung. Eine intime Zeremonie mit ihrem Mann war genau das, wovon sie träumte.
Dennoch gab es genug andere wichtige Menschen, die furchtbar enttäuscht gewesen wären, wenn es keine richtige Hochzeit gegeben hätte und sie entschieden sich Amalia und Nikolai schließlich doch für eine Feier. Einige enge Freunde und die Geschwister des Paares waren sicherlich sehr glücklich darüber.
EIN TEUFLISCHER PLAN
Amalias Eltern waren außer sich vor Entsetzen und wollten alles Notwendige tun, um die Hochzeit zu verhindern. Besonders die Mutter der zukünftigen Braut verlor sich in trüben Gedanken und steigerte sich immer weiter in die Situation hinein. Sie war der festen Überzeugung, dass ihre Tochter in arme Verhältnisse abrutschen würde und wollte sich erst gar nicht vorstellen, wie schlecht es vielleicht den zukünftigen Kindern gehen würde, nichts könnten sie ihnen bieten und Amalia würde in Armut verkommen.
Das ganze ging so weit, dass die Eltern der jungen Frau einen entsetzlichen Plan schmiedeten, um die Hochzeit zu verhindern. Sie machten Amalia vor, Nikolai akzeptiert zu haben und boten zur Versöhnung an, die Kosten zu tragen.
DIE TEUERSTE HOCHZEIT DES JAHRES
Es drehte sich natürlich wie immer alles ums Geld. Wenn Amalias Eltern schon nicht verhindern konnten, dass ihre Tochter einen armen Schlucker heiratete, so wollten sie wenigstens sicherstellen, dass sie selbst merkte, woher sie kam, wo sie hingehörte und dass Nikolai und seine Familie nicht dazu passten. Dafür war es notwendig, die teuerste und ausgefallenste Hochzeit des Jahres zu veranstalten. Ein Schloss in der Nähe von New York sollte es sein, viel Prunk, ausgefallene Tiere und natürlich sollte jeder sehen können, wie reich sie doch waren und wie arm und erbärmlich Nikolai und seine Eltern dort auffallen würden. Ohne Rücksicht auf Amalias Gefühle setzten ihre Eltern ihren Plan um.
DAS AUFEINANDERTREFFEN DER ELTERN
Drei Jahre lang hatten sich Amalias und Nikolais Eltern nicht kennengelernt, daher war es noch vor der Hochzeit an der Zeit, dass dies endlich geschah. Die zukünftige Braut arrangierte ein Treffen und hoffte, dass dies die Wogen etwas glätten würde. Sie selbst fühlte sich in der Familie ihres Verlobten sehr wohl und kam gut mit ihren Schwiegereltern aus, es waren herzliche Menschen, die sie stets mit offenen Armen empfangen hatten.
Amalias Eltern war das allerdings egal, ihr einziges Ziel war es, den Eltern des Bräutigams zu zeigen, dass sie über viel Geld verfügten und ließen das beim Kennenlernen auch deutlich raushängen.
DEMÜTIGENDES VERHALTEN
Geld, Geld, Geld. Reichtum, Besitz, teure Reisen, berühmte Persönlichkeiten, Spenden und Wichtigmacherei waren das allgegenwärtige Thema, mit dem Amalias Eltern die Eltern von Nikolai konfrontierten. Sie trugen die teuersten Designer-Klamotten, die sie hatten und gaben auf die unangenehmste Weise mit all ihren monetären Dingen an.
Die Situation war für Brandon und seine Frau unglaublich demütigend. Er wusste genau, was los war, dennoch fühlte es sich schrecklich an. Dass er gerade erst von einer langen Arbeitsschicht kam und noch seine schmutzige Kleidung trug, machte alles nur noch schlimmer. Dass Amalias Eltern so mit ihnen umgehen würden, war einfach unverständlich und machte die beiden sehr traurig.
OHNE AUSWEG
Die Situation schien aussichtslos und Amalia und Nikolai wurde langsam bewusst, wie schrecklich das noch alles werden konnte und dass ihr Hochzeitstag vielleicht ein absolutes Desaster werden würde. Es war einfach nicht zu fassen, welche Dreistigkeit sich ihre Eltern herausnahmen, Brandon und seine Frau so herablassend zu behandeln. Nikolai wusste, dass der Fall hoffnungslos war, es tat ihm trotzdem Leid, dass seine Eltern das erfahren mussten.
Amalias Eltern hingegen freuten sich auf bösartige Weise und glaubten, ihr Plan würde aufgehen. Es war noch nicht genug, sie wollten die Eltern Nikolais weiter triezen, um ihnen auch wirklich klar zu machen, dass ihre Tochter und ihre Familie viel zu gut für sie waren.
GROSSE VORBEREITUNGEN
Der große Tag rückte immer näher und alle waren mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Natürlich half Nikolais gesamte Familie, Amalias Eltern hingegen wollten nichts damit zu tun haben und regelten alles auf ihre Weise.
Die Demütigung und das herablassende Verhalten waren schrecklich und es war nicht sicher, ob Brandon sich bei der Hochzeit sehen lassen würde, was Nikolais Herz brach. Er könnte es nicht verkraften, sollte sein Vater wirklich nicht an seinem wichtigsten Tag dabei sein. Insgeheim rechnete niemand so wirklich damit, dass Brandon auftauchte und wer konnte es ihm auch schon verübeln. Doch er ließ sich blicken und hatte sich ordentlich für seinen Sohn ins Zeug gelegt.
DER GROSSE TAG
So sehr sich alle darüber freuten, dass Brandon aufgetaucht war, so aufgebracht waren Amalias Eltern über dessen Erscheinung. Ihre Mutter konnte nicht fassen, dass er sich erdreistet hatte zur Hochzeit zu kommen, schließlich hatten sie ihm doch schon deutlich gezeigt, wo sein Platz war. Da das ja offensichtlich noch nicht gereicht hatte, änderten sie die Platzordnung der Tische und machten somit deutlich, dass Nikolais Eltern weit weg und weit hinten waren, dort, wo sie ihrer Meinung nach hingehörten.
Amalia versuchte unterdessen, Schadensbegrenzung zu betreiben und alles gut zu machen, was ihre Eltern ruinieren würden. Inzwischen hatte sie nämlich auch verstanden, dass ihre Eltern die Hochzeit sabotieren wollten.
KONFRONTATIONEN AM HOCHZEITSTAG
Endlich fasste sie sich ein Herz und konfrontierte ihre Eltern. Sie redete sich all ihre Sorgen und Gefühle von der Seele und gab zu, wie verletzt sie war und wie sehr sie sich für das Verhalten und die Unmenschlichkeit ihrer Eltern schämte. Sie wollte vorerst nicht mehr mit ihnen zu tun haben und wusste nicht, wie sie all dies je verzeihen sollte.
Nach der Trauung beschlossen Amalia und Nikolai, wenigstens den Rest der Feier noch zu genießen, auch wenn die Stimmung zwischen ihren Eltern grauenvoll war, sie saßen so weit entfernt voneinander, wie nur möglich. Sie hatten alles versucht und wollten sich nun endlich auf ihre Hochzeit konzentrieren.
ZEIT FÜR GESCHENKE
Das Brautpaar wollte für drei Monate verreisen und auf diese Weise seine Flitterwochen verbringen, es wartete ein völlig neuer Lebensabschnitt mit viel Planung und Abenteuern auf sie. Die beiden freuten sich auf alles, was nun vor ihnen lag und waren glücklich zusammen.
Aber erst einmal war es noch Zeit für Geschenke. Natürlich hatten Amalias Eltern geplant, das teuerste und protzigste Geschenk vor den Augen aller Gäste zu überreichen, dass sie auch ja sicherstellen konnten, dass Brandon sich schlecht fühlte, weil er nicht reich war. Es war alles ein einziges Theater.
Die Rechnung hatten die Eltern der Braut allerdings ohne Nikolais Vater gemacht, der ein weiteres Mal für eine Überraschung sorgte.
EIN WEITERER BÖSARTIGER EINFALL
Dass das Geschenk der Eltern des Brautpaares meistens besonders und größer, beziehungsweise teurer ausfällt, ist nicht ungewöhnlich. Da Amalias Eltern offensichtlich eine Menge Geld besaßen, war das auch hier der Fall. Sie trieben das Ganze jedoch so weit, dass sich alle Beteiligten furchtbar fühlten und versetzten ihre Tochter und ihren Ehemann in eine sehr unangenehme Situation.
Amalias Mutter und Vater hätten das beste und schönste Geschenk der Welt hervorzaubern können, doch ihre Tochter wusste, dass ihr einziges Ziel die Demütigung Nikolais und seiner Familie war. Die Braut konnte das nicht verzeihen und distanzierte sich emotional nur noch mehr von ihren Eltern.
DIE GESCHENKÜBERGABE
Bis zum Geschenk der Eltern war eigentlich alles toll, das Brautpaar hatte endlich Spaß und konnte die Zeit genießen. Amalia und Nikolai bekamen viele Dinge geschenkt, Dinge für eine neue Wohnung, Haushaltsgerät und allerlei sonstigen Kram, den sie bestimmt nie benutzen würden. Trotzdem hatten sich alle Mühe gegeben und hatten Spaß während der Geschenkübergabe, die Stimmung war endlich ausgelassener.
Die Eltern der Braut hingegen konnten es kaum erwarten, endlich ihr Geschenk zu übergeben und Nikolai und seinen Vater erneut zu demütigen, sie wussten schließlich, dass er sich nichts Teures hätte leisten können. Doch Brandons Geschenk versetzte alle in Staunen und war etwas ganz besonderes.
SCHWIEGERSOHN MIT GESCHENKEN ERKAUFEN
Amalias Eltern hatten keine Kosten und Mühen gescheut, ordentlich Geld für das Brautpaar auszugeben. Eine 14-tägige Reise auf die Seychellen war nur eins von vielen Geschenken, dabei war das schon teurer und ausgefallener als jegliches gewöhnliches Geschenk.
Doch es folgten weitere Geschenke, vor allem aber für Nikolai, was Amalia erneut Gedanken machte. Ihre Eltern hatten ihrem Mann typische Luxus-Dinge geschenkt, es war ein Segelkurs dabei und ein Auto. Aber nicht nur irgendein Auto, nein, es war ein Luxus-Sportwagen. Die Eltern wollten Nikolai kaufen und ihm zeigen, dass es besser war, reich zu sein. Vielleicht konnten sie ihn so gegen seinen Vater und seine arme Familie aufbringen.
DIE STIMMUNG ÄNDERT SICH
Das ganze Geprotze, das offensichtlich viele ausgegebene Geld und die ganzen Luxusgüter, die Amalias Eltern auftischten, sorgten dafür, dass die Stimmung der Hochzeitsfeier ein weiteres Mal kippte. Nicht nur Nikolai und seine Eltern fühlten sich mal wieder unwohl, sondern auch die Hochzeitsgäste waren eingeschüchtert von dem Reichtum der Eltern, jedoch auf eine negative Art und Weise. Alle waren froh, als die Geschenkübergabe mit Nikolais Eltern endlich zum Schluss kam.
Von seiner Mutter bekam der Bräutigam ein Geschenk von traditionellem Wert: Ein Porzellan-Teeservice, das seit Generationen in der Familie weitergereicht wurde. Amalia und Nikolai hofften, dieses eines Tages an ihre eigenen Kinder weiterreichen zu dürfen und waren sehr gerührt.
EIN EMOTIONALER MOMENT
Es war nun auch Brandon an der Reihe, seinem Sohn ein Geschenk zu übergeben. Viele Gäste und vor allem Amalias Eltern waren bereits ungeduldig und genervt, da alles so lang dauerte. Nikolais Vater jedoch ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und konzentrierte sich voll und ganz auf das Brautpaar. Er gab Amalia eine kleine Schatulle in die Hand und gab den frisch Vermählten zu verstehen, dass er stolz und glücklich auf die neue Verbindung war. Als die Braut das Geschenk vorsichtig öffnete, fing sie an zu weinen, denn sie war ganz ergriffen. Was konnte nur so klein und so bedeutend sein? Alle wollten wissen, was das für ein Geschenk war.
DIE KRAFT DER WORTE
Das Geschenk war nicht teuer, nicht groß und hatte doch den emotionalsten Wert. Nikolais Vater hatte einen Porzellanteller beschrieben, auf dem er in schönen Worten beschrieb, wie glücklich er über Amalia als Schwiegertochter war und dass er es kaum erwarten konnte, eines Tages als “Opa Brandon” auf die Kinder des Brautpaares aufzupassen. So viel Liebe und Herzlichkeit hatte Amalia und Nikolai zu Tränen gerührt und sie fühlten ein besonderes, enges Familienband.
Die Eltern der Braut hingegen waren erschüttert, als sie merkten, wie besonders und wertvoll Brandons Geschenk war. Er war ein herzlicher Mensch, der sich von ihren Schikanen nicht hat verunsichern lassen und für das Brautpaar nur das Beste wollte.
DAS BITTERE EINGESTÄNDNIS
Amalias Eltern hatten endlich begriffen, dass es keinen Sinn machte, gegen Nikolais Familie zu hetzen. Ihre Tochter wurde dort mit einer Herzlichkeit aufgenommen, die sie ihr nicht hatten bieten können und sie fühlten sich schuldig. Sie hatten nicht wahrgenommen, wie sie ihre Tochter in dem ganzen Prozess verloren hatten und wollten endlich Frieden schließen. Dennoch verletzte es Amalias Eltern sehr, dass sie nun den Nachnamen Parker trug und ihren Mädchennamen Harrison abgelegt hatte. Es war zwar nicht ungewöhnlich, dass die Frau den Nachnamen ihres Mannes annahm, trotzdem hatten die Eltern der Braut das Gefühl, Nikolais Familie hatte gewonnen. Jetzt fühlten sie sich gedemütigt.
ZEIT FÜR VERSÖHNUNG
Der Groschen war bei Amalias Eltern endlich gefallen und es war an der Zeit, Frieden zu schließen. Sie wollten ihre Tochter nicht verstoßen und Nikolai endlich in der Familie aufnehmen, so, wie es Amalia schließlich auch erfahren hatte und sich für ihren Mann wünschte. Ihr Vater reichte Brandon die Hand und bat um Verzeihung und die ganze Hochzeitsgesellschaft war von dieser Geste gerührt. Sie konnten nun endlich eine Familie werden, auch wenn es noch viel gutzumachen gab.
Dennoch war der erste wichtige Schritt getan und Amalia und Nikolai waren überglücklich, dass ihre Eltern endlich miteinander auskamen. Das war am Ende das beste und wertvollste Geschenk ihres Hochzeitstages.