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Wie eine 96jährige ein Haus aus den 1950ern verkauft und dabei ein Geheimnis enthüllt

By

Ami Ciccone

, updated on

May 3, 2021

Wie lange hast du jemals an ein und dem selben Ort verbracht? Sicher nicht so lange wie eine ältere Dame aus Toronto. Sie hat sage und schreibe 70 Jahre lang in ihrem Haus gelebt. Aber das ist noch nicht einmal das ungewöhnlichste an dieser Geschichte, die die beiden Immobilienmaklerinnen Carla und Gladys Spizzirri aufgedeckt haben. Nachdem Joyce, die alte Dame die beiden Schwestern angerufen hatte, um für sie den Verkauf ihres Hauses im Westen Torontos zu übernehmen, machten die beiden eine Entdeckung, die sie niemals für möglich gehalten hätten.

 

Ein Haus wie jedes andere – oder?

Der Wert von einem Haus bemisst sich in vielen Dingen: Aber Zustand, Alter und Lage sind nur einige Faktoren, die den Preis beeinflussen. Die Geschichte von Joyce macht deutlich, dass es auch auf das Innere eines Hauses und seine Geschichte ankommt. Denn wenn man sich dieses Reihenhaus in einem gehobenen Stadtteil Torontos von außen ansieht, denkt man, dass es ein typischer Bau aus den 1950er Jahren ist. Allerdings hatten nur wenige Menschen die Chance, das Haus von Innen zu sehen. Und das war genau, wo sich das außergewöhnliche Geheimnis dieses ansonsten so gewöhnlichen Hauses verbarg.

 

Profis am Werk

Wenn man in Toronto ein Haus kaufen oder verkaufen will, gibt es niemand besseren als die Schwestern Carla und Gladys Spizzirri. Die beiden Profis verfügen über jede Menge Erfahrung und sind die Inhaberinnen der Makleragentur, die Joyce für den Verkauf ihres Hauses auserkoren hatte. Nun könnte man meinen, dass die beiden Schwestern mit ihrer jahrelangen Erfahrung schon alles gesehen haben, was es in diesem Bereich zu sehen gibt. Aber auch sie waren mehr als nur überrascht als sie schließlich das Geheimnis des alten Hauses entdecken sollten. Und so war es gut, dass Gladys und Clara Spizzirri entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit entschieden, diesen Fall gemeinsam zu übernehmen.

 

Kein außergewöhnlicher Tag

Der Tag begann für die beiden Schwestern Carla und Gladys Spizzirri wie jeder andere normale Tag auch. Sie konnten nicht ahnen, dass ihnen ihr Ruf zu einem wahrhaft einmaligen Geschäft verhelfen sollte. Für Joyce hingegen war es ein ganz besonderer Tag. Den die alte Dame hatte sich entschieden ihr Haus zu verkaufen, in das sie vor inzwischen mehr als 70 Jahren gemeinsam mit ihrem Ehemann eingezogen war. Diese Entscheidung ist ihr sicherlich sehr schwer gefallen, denn schließlich bedeutete sie, dass Joyce die Erinnerungen an ihr Lebens hinter sich lassen würde. Auch auch diesem Grund hatte sie sich für die besten Immobilienmakler der Stadt entschieden.

 

Das Leben steckt voller Überraschungen

Carla und Gladys Spizzirri sind wahre Experten auf ihrem Gebiet. Über die Jahre haben sie einen großen Wissensschatz angehäuft und kennen sich mit Immobilien jeder Art bestens aus. Die beiden sind erfahren genug, um jeweils ihre eigenen Geschäfte abzuwickeln, aber wenn es die Bedingungen erfordern, tun sich die Schwestern zu einem nahezu unschlagbaren Team zusammen. Mit ihrem geballten Wissen sind sie quasi jeder Herausforderung gewachsen. Und man sollte meinen, das ein Team mit ihrem Erfahrungsschatz durch nichts mehr zu überraschen ist. Aber diese Geschichte hat die Spizzirri Schwestern eines besseren belehrt, denn sie machten eine Entdeckung, die sie nicht vermutet hätten.

 

Ein erstes Gespräch

Als Joyce in der Agentur der Spizzirri Schwestern zum ersten Mal anrief, sprach sie zunächst mit Carla Spizzirri. Diese hat zunächst einmal einen Termin mit der alten Dame vereinbart, bevor sie ihre Schwester zur Unterstützung hinzuzog. Der Häusermarkt in Toronto ist überaus vielfältig und schwer einzuschätzen, aber wenn sich die beiden Schwestern zusammentaten, konnte sich die Verkäuferin auf den bestmöglichen Preis freuen. Das war dann auch die Expertise, die Carla und Gladys Spizzirri ihrer Verkäuferin zusagten, aber dennoch blieb die alte Dame trotz dieser hervorragenden Aussichten sehr verhalten, auch wenn sie sich durchaus zum Verkauf ihres Hauses entschlossen zeigte.

 

Etwas undurchsichtig

Die neue Klientin von Carla und Gladys Spizzirri klang zunächst einmal wie eine ganz normale Kundin. Dass sie ein wenig besorgt klang, war aus Sicht der Spizzirri Schwestern soweit nichts ungewöhnliches. Denn keiner ihrer bisherigen Kunden trennte sich einfach so ohne Bedanken von seinem Heim, besonders nicht, wenn er schon länger darin gewohnt hatte. Und Joyce hatte schließlich ihr gesamtes Leben in diesem einen Haus verbracht. Aber nun hatte sie sich für einen Verkauf entschieden und schien auch zu ihrer Entscheidung zu stehen. Trotzdem blieb sie ungewöhnlich zögerlich, egal wie groß die Zuversicht der Spizzirri Schwestern auch war.

 

Das war unerwartet

Als Carla mit Joyce am Telefon sprach, hatte sie einen guten Eindruck von der alten Dame. Als sie jedoch erfuhr, dass Joyce schon 96 Jahre alt war, war sie mehr als erstaunt. Denn die alte Dame wirkte noch so fit und klar und hatte auch, besonders im Vergleich zu Carlas und Gladys Spizzirris eigener Großmutter, keinerlei Hörprobleme. Trotz dieses durchweg positiven Eindrucks, den Carla Spizzirri von Joyce hatte, kamen ihr auch Zweifel, in welchem Zustand die Immobilienmaklerinnen das Haus von Joyce wohl vorfinden würden. Denn 96 Jahre ist ein stolzes Alter und sich allein um ein Haus zu kümmern ist ein großer Aufwand und kostet viel Energie.

 

Aller Anfang ist schwer

Mit dem ersten Telefonat begann der Prozess des Verkaufs, auch wenn längst nicht alle Unsicherheiten ausgeräumt waren. Die alte Dame hatte den Immobilienmaklerinnen Fotos mit der Außenansicht des Hauses und ihre Adresse geschickt. Von Außen konnte man dem Haus nichts ansehen, aber die Bedenken der Schwestern Spizzirri konnten diese Bilder nicht zerstreuen. Denn noch wussten sie ja nicht, wie das Haus von Innen aussah. Und auch Joyce hatte nach wie vor Bedenken, sich nach einer so langen Zeit von ihrem Zuhause zu verabschieden. Trotzdem fuhren die beiden Maklerinnen mit dem Prozess fort, in dem Glauben, dass der Verkauf am Ende stattfinden würde.

 

Mit der Erfahrung kommen die Zweifel

Carla und Gladys Spizzirri arbeiteten bereits seit dem Jahr 2009 zusammen und hatten dementsprechend viel Erfahrung. Und so verstand Carla Spizzirri sehr wohl, dass Joyce ihr mehr oder minder deutlich zu verstehen gab, dass das Haus eine Art Geheimnis barg. Aber die Schwestern kannten die Gegend und wussten, dass es sich um eine gute Wohngegend handelte. Auf den Bildern wirkte das Reihenhaus ordentlich und aufgeräumt. Das ist häufig der Fall, wenn ein Haus nur einen Besitzer hat. Aber das hieß nicht, dass es nicht total verwohnt und baufällig war. So vereinbarten Carla und Gladys Spizzirri einen Termin, um das Haus in Augenschein zu nehmen.

 

Die Zweifel wachsen

Carla und Gladys Spizzirri hatten den größten Respekt vor Joyce und der Entscheidung, die sie getroffen hatte. Trotzdem kam bei ihnen die eine oder andere Überlegung auf, in welchem Zustand das alte Haus wohl sein könnte. Und so hatten die Spizzirri Schwestern sich schon in den verschiedensten Szenarien ausgemalt, was alles mit dem Haus nicht stimmen könnte, noch bevor sie überhaupt auch nur einen Blick darauf geworfen hatten. Auch dabei kam ihnen ihre immense Erfahrung zu Gute. Gladys Spizzirri war immerhin schon seit dem Jahr 1987 auf dem Immobilienmarkt von Toronto tätig und hatte so gut wie für alles eine Lösung parat.

 

Wo liegt der Fehler

Dank ihrer jahrelangen Erfahrung in der Immobilienbranche, wurde Carla und Gladys Spizzirri schnell klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Ihre gebündelte Intuition sagte ihnen, dass es irgendetwas an diesem Haus gab, dass den Verkauf an einen neuen Besitzer schwierig machen würde. War vielleicht irgendetwas furchtbares in diesem Haus vorgefallen? Oder war das Haus vielleicht etwa von Verfall bedroht? Bereits seit dem Jahr 1942 wohnte Joyce zunächst mit ihrem Mann und nach dessen Tod allein in diesem Haus und von den Bildern ließ sich auf nichts ungewöhnliches schließen. Aber auch wenn die Spizzirri Schwestern ein ungutes Gefühl hatten, waren sie überzeugt, dass sie eine Lösung finden würden.

 

Der Weg zur Wahrheit

Ein Haus kann man auf den verschiedensten Wegen verkaufen. Aber es ist nie einfach, den perfekten Zeitpunkt für den Verkauf zu finden. Die Website Comfort Life hat herausgefunden, dass viele ältere Menschen es vorziehen, in ihrem eigenen Zuhause alt zu werden. Allerdings gibt es ein paar Faktoren, die diese Entscheidung beeinflussen können. Auch für Joyce war der Verkauf ihres Hauses keine leichte Entscheidung. Zwar hatte es durchaus einige Vorteile, wenn man mit 96 Jahren den Komfort und die Bequemlichkeiten eines Seniorenheimes genießt, statt sich selbst um Haus und Garten zu kümmern. Aber Joyce schien dennoch ein Geheimnis zu verbergen.

 

Ist Joyce eine Sammlerin?

Als Carla und Gladys Spizzirri das Alter von Joyce, die Bauweise des Hauses und ihre bisherigen Erfahrungen mit wahrhaft unzähligen chaotischen und verwahrlosten Häusern in Betracht zogen, keimte in ihnen ein wirklich furchtbarer Gedanke. Dass Carla Spizzirri sich auch noch daran erinnerte, dass Joyce ihr bei einem Telefonat gesagt hatte, sie hätte über die Zeit hinweg einige Haushaltsgegenstände angesammelt, verstärkte die Bedenken der Spizzirri Schwestern noch um einiges. In ihnen wuchs die Befürchtung, dass Joyce vielleicht Dinge in ihrem Haus aufbewahrte und sich diese Dinge inzwischen bis unter die Decke stapelten. Sollten sie mit ihrer Vermutung recht behalten?

 

Oder sollte es schlimmer kommen?

Aber abgesehen von einer Sammelleidenschaft, könnte es auch noch viel schlimmer kommen: Die alte Dame könnte einfach irgendwann mit der gesamten Situation so überfordert gewesen sein, dass sie begann das komplette Haus zu vernachlässigen. Auch dieses Szenario hatten die Schwestern Gladys und Carla Spizzirri in ihrer Karriere als Immobilienmakler schon sehr oft zu Gesicht bekommen. Und zwar nicht nur bei alten Menschen, sondern generell bei Menschen, die isoliert leben und nur wenige Kontakte haben. Irgendwann beginnt sich so viel Müll im Haus anzusammeln, dass sogar ein Haus anfängt zu zerfallen. Auch diese Möglichkeit mussten Carla und Gladys Spizzirri also in Betracht ziehen.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Aber auch wenn Gladys und Carla Spizzirri mit dem schlimmsten rechneten, hofften sie doch immer noch auf das Beste. Denn aus irgendeinem merkwürdigen Grund schien die Geschichte nicht richtig zusammen zu passen. Zwar war Joyce bei den Telefonaten jedes Mal zögernd und zurückhaltend, aber sie wirkte absolut nicht wie jemand, der sich selbst oder sein Haus in irgendeiner Form vernachlässigen würde. Und so waren die Spizzirri Schwestern trotz all ihrer Bedenken und Sorgen auch sehr gespannt und konnten es nicht abwarten, das alte Haus endlich in Augenschein zu nehmen und auch seine Besitzerin persönlich kennen zu lernen.

 

Eine sympathische alte Dame

Joyce hatte schnell die Herzen der beiden Immobilienmaklerinnen erobert. Denn sie wirkte nicht wie eine verwirrte, alte Dame, die nicht mehr in der Lage war, sich um ihr Haus zu kümmern. Etwas anderes schien sehr schwer auf ihr zu lasten. So hinterliess jedes Telefonat mit ihr bei den beiden Spizzirri Schwestern ein warmes Gefühl der Sympathie. Denn den Schwestern Gladys und Carla Spizzirri war bewusst, dass das Alleinleben von Senioren durchaus gefährlich für sie werden konnte. Zwar kann man von Alleinsein nicht unbedingt auf Einsamkeit schließen, allerdings kommen beide Situationen oft gemeinsam vor. Ein weiterer Grund, warum die beiden Joyce helfen wollten, ihr Haus zu verkaufen.

 

Das Haus wird größer und größer

Die „Administration of Aging“ fand heraus, dass mehr als elf Millionen alte Menschen in Nordamerika alleine wohnen. Das entspricht ungefähr 30% der Senioren. Von diesen elf Millionen bräuchten allerdings über fünf Millionen einen Platz mit Langzeitpflege oder betreutes Wohnen. Besonders bei alten Menschen steigt das Risiko eines Unfalls in ihrem häuslichen Umfeld. Schwere Verläufe mit Knochenbrüchen sind häufig die Folge. Bei allein lebenden Personen steigt dazu noch das Risiko, keine Hilfe zu bekommen, was im schlimmsten Falle bis zum Tode führen kann. Auch Joyce lebte allein in ihrem Haus und war daher auch anfälliger für Gefahren wie diese.

 

Gute Aussichten

Aber Sympathie und Mitleid war nicht das Einzige, was die beiden Schwestern Carla und Gladys Spizzirri antrieb. Denn die beiden wussten natürlich auch sehr genau, dass Häuser und Grundstücke in dieser Gegend von Toronto einen hohen Preis erzielen konnten. Ihre ersten, vorsichtigen Kalkulationen schätzten die beiden Schwestern den Wert des Hauses auf beinahe eine Millionen Dollar. Aber natürlich hing ein solcher Preis auch sehr von dem Zustand des Hauses ab. Denn je nach Zustand müssten auch noch die Renovierungskosten berücksichtigt werden, bevor das Haus bezugsfertig sein würde. Aber ehe Carla und Gladys Spizzirri darüber entscheiden konnten, mussten sie zunächst herausfinden, was mit diesem Haus nicht in Ordnung war.

 

Eine gute Location

Aber bevor sich die Schwestern Gladys und Carla Spizzirri das Haus von Joyce anschauen konnten, haben sie zunächst einmal die Gegend analysiert. Das Viertel, in dem das Haus lag, war eine gut situierte Wohngegend mit dem Namen „Old Mill“. Die Gegen war schon zu der Zeit sehr beliebt als das Viertel gebaut wurde. Denn wie in so vielen Teilen auf der ganzen Welt war die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit starken Veränderungen verbunden. In dieser Zeit entstand die ikonische Skyline von Toronto, der Flughafen gewann an Bedeutung und es wurden die ersten fünfspurigen Straßen gebaut. In dieser Zeit entstand auch das Häuschen von Joyce.

 

Hier lebt die Geschichte

Vor diesem Hintergrund war es nachvollziehbar, dass die Preise für die Grundstücke in dem Viertel „Old Mill“ stetig anstiegen. Für Carla und Gladys Spizzirri ein gutes Zeichen, denn es ließ vermuten, dass sich das Haus relativ leicht verkaufen lassen müsste. Die Gegend um Joyces Haus herum ist überaus attraktiv und lässt viele Rückschlüsse auf die frühere Zeit der Stadt zu. So gibt es in „Old Mill“ zum Beispiel immer noch viele Straßen mit dem ursprünglichen Kopfsteinpflaster. Und auch die Ruinen verschiedener alter Mühlen sind in dieser Gegend zu finden, wie bereits der Name des Viertels vermuten lässt. Das Interesse der beiden Immobilienmaklerinnen war also durchaus begründet.

 

Die Chancen überwiegen die Risiken

Die Gegend, in der Joyces Haus steht, gehört zu der beliebten Gegend in der Nähe des Flusses Humber. Von hier aus ist es nicht weit zu den attraktiven Vergnügungsvierteln mit seinen Parks und Restaurants. Auch die Anbindung an den Stadtkern Torontos per U-Bahn ist einfach zu erreichen, was das Viertel für Pendler sehr attraktiv macht. Aber natürlich sind die Häuser aus den 1940ern und 1950ern nicht frei von Problemen. Häufig lassen sich in so alten Häusern noch Bleirohre oder Asbest finden und auch die Bausubstanz könnte nach so langer Zeit beschädigt sein. Solche Risiken sind sehr kostenintensiv und treten oft bei Häusern dieser Zeit auf.

 

Die Meinung ändert sich

Dann kam ein ganz anderes Problem auf Gladys und Carla Spizzirri zu: Joyce, die Verkäuferin des Hauses, änderte ihre Meinung. Das kam nicht überraschend für die beiden Immobilienmaklerinnen. Die alte Dame war von Beginn an zögerlich gewesen und hatte die beiden Schwestern mit einem unguten Gefühl zurück gelassen. Aber für Joyce war es eine große Entscheidung. Bereits seit sie 24. Jahre alt war, lebte die nunmehr 96-Jährige in diesem Haus. Sie war hier verwurzelt und nach so langer Zeit ihr Zuhause aufzugeben, musste sehr schmerzhaft für sie sein. Aber Carla und Gladys Spizzirri waren durch und durch Profis und wussten auch mit einem solchen Fall umzugehen.

 

Die ganze Überzeugungskraft

Schließlich war es Gladys Spizzirri, die es schaffte, Joyce wieder davon zu überzeugen, dass sie mit ihrem ursprünglichen Entschluss, das Haus zu verkaufen, die richtige Entscheidung getroffen hatte. Selbstverständlich konnte sie die Gefühle und Zweifel der alten Dame nachvollziehen, aber Joyce hatte ja Gründe gehabt, warum sie sich entschlossen hatte, sich von dem Haus zu trennen. Mit der Hilfe von Gladys Spizzirri erinnerte sich Joyce wieder an ihr Vorhaben und war nun fest entschlossen, das Haus zu verkaufen. Und damit rückte nun auch der Tag für die Besichtigung des Hauses für Clara und Gladys Spizzirri endlich näher.

 

Die Neugier wächst

Mit jedem Tag, der verstrich, wuchs die Neugier der Immobilienmaklerinnen. Und auch der zwischenzeitliche Rückzieher von Joyce hatte das Interesse von Carla und Gladys Spizzirri nur noch mehr angeheizt. Inzwischen war es den beiden Schwestern beinahe egal, ob das Haus eine Goldgrube oder ein Totalschaden war, das Wichtigste für sie war, das Haus endlich in Augenschein nehmen zu können. Letztendlich war die Substanz des Hauses zwar ausschlaggebend für den Preis, den es erzielen würde, aber die Marktlage in der Gegend war mehr als vielversprechend für die beiden Maklerinnen. Nun wollten sie endlich Licht ins Dunkle bringen, um herauszufinden, was wirklich hinter dem Geheimnis um Joyces Haus steckte.

 

Wertvolle Erinnerungen

Wie die New York Times berichtete, fanden Forscher heraus, dass Räumlichkeiten in unserem Gedächtnis eng mit Situationen verknüpft werden. Das bedeutet, dass wir uns besser an Erlebnisse erinnern können, wenn wir an den Ort des Geschehens zurückkehren. Für Joyce, die mehr als sieben Jahrzehnte in ihrem Haus verbracht hatte, lagen hier all ihre Erinnerungen an ihr Leben. Joyce gehörte nicht wirklich zu den geselligen Menschen in der Nachbarschaft und hatte demnach nur selten Besuch. Nun aber stand sie vor dem Schritt, ihr völlig fremde Menschen in ihr Haus zu lassen und das Haus darüber hinaus auch noch verlassen zu müssen. Trotzdem schien sie ihrem Plan inzwischen optimistischer entgegenzublicken.

 

Endlich ist der Tag gekommen

Nach langer Zeit des Bangens und Wartens, war nun der Tag gekommen, an dem Gladys und Carla Spizzirri das Haus von Joyce sehen sollten. Sie konnten es kaum erwarten, das große Geheimnis um dieses Haus zu lüften und waren gespannt, ob sie ein echtes Juwel gefunden hatten oder vielleicht doch vor den Trümmern eines Lebens enden würden. Das Gefühl, dass irgendetwas mit diesem Haus nicht in Ordnung war, blieb jedenfalls bestehen. Und so standen Carla und Gladys Spizzirri schließlich mit einem etwas atemlosen Gefühl der Spannung und der Vorfreude vor Joyces Haus. Was sie dort allerdings entdecken würden, darauf waren sie nicht gefasst.

 

Die Außenansicht

Aber auch abgesehen von dem großen Geheimnis, das sich um Joyces Haus rankte, waren Carla und Gladys Spizzirri interessiert an dem Grundstück. Denn es lag in einer äußerst attraktiven Gegend und selbst wenn die beiden erfahrenen Immobilienmaklerinnen die möglichen Risiken in Betracht zogen, konnte ein Haus in dieser Lage immer noch eine wahre Goldgrube sein. Aber nun sollten sie endlich herausfinden, was es mit diesem Haus auf sich hatte. Von weitem war zunächst nichts außergewöhnliches zu erkennen. Es schien ziemlich gepflegt zu sein und war im typischen Stil dieser Zeit gebaut. Das Dach war in Ordnung und auch der Anstrich sah regelrecht frisch aus.

 

Solide bis unters Dach

Als Carla und Gladys Spizzirri mit der Besichtigung des Hauses begannen, konnten sie zunächst nichts ungewöhnliches feststellen. Die Häuser in dieser Gegend waren alle von ähnlicher Bauart und das Haus von Joyce war da keine Ausnahme. Die Häuser hier waren gut gepflegt und sehr ähnlich in ihrem Grundriss. Das war typisch für Toronto, allerdings konnte man nie wissen, wie es um die Substanz der Häuser stand. Aber nicht nur das Äußere des Hauses, auch Joyces Garten wirkte gepflegt. Die beiden Immobilienmaklerinnen wussten nicht, ob sie verwirrt oder erleichtert sein sollten. Denn dieses Grundstück sah nicht aus als wäre es vernachlässigt worden. Was war dann das Problem?

 

Das Geheimnis beginnt sich zu lüften

In jedem Land sind die Gesetze unterschiedlich, wenn es um den Verkauf eines Hauses geht. Aber in der Regel sind Verkäufer verpflichtet, bestimmte Informationen, die den Preis oder Verkauf des Hauses beeinflussen, preiszugeben. Dazu gehören zum Beispiel Informationen über Schäden am Haus oder Mängel am Bau. Andere Dinge fallen in eine Art Grauzone und könnten Verkäufer dazu verleiten, einen höheren Preis zu erzielen, indem sie diese Mängel verschweigen. Aber was könnte eine nette Hausbesitzerin aus einer durch und durch soliden Nachbarschaft versuchen zu vertuschen? War es doch das Innere des Hauses, das mit einem großen Chaos auf die Spizzirri Schwestern wartete?

 

Eine vielversprechende Nachbarschaft

Wenn man die Straße, in der Joyces Haus stand, hinunter schaute, blickte man auf eine durch und durch nette Wohngegend. Carla und Gladys Spizzirri sahen Kinder in den Gärten spielen und mit dem Fahrrad auf der Straße fahren. Es schien eine beschauliche Wohngegend zu sein und nichts deutete darauf hin, dass das Haus einen Makel hatte. Genau wie in den Gärten der anderen Häuser sah man die Pflanzen blühen und selbst die Teile von Joyces Garten, die nicht bewachsen waren, wirkten einladend und aufgeräumt. Je länger Carla und Gladys Spizzirri vor dem Haus standen, desto weniger konnten die beiden Schwestern ihr Glück fassen.

 

Die Suche nach dem Fehler

Soweit die beiden Immobilienprofis Carla und Gladys Spizzirri das von außen beurteilen konnten, war an Joyces Haus nichts auszusetzen. Es wirkte sauber und gepflegt, grenzte sich mit einem kleinen, weißen Zaun ab, hatte eine kurze Steintreppe und einen nicht übermäßig großen, aber einladend wirkenden Garten, der einfach zu pflegen war. Natürlich ließ sich von außen noch nicht auf das Innere des Hauses schließen, aber nachdem die beiden Schwestern keinerlei Hinweise auf eventuelle Schäden oder Makel an der Fassade entdecken konnten, waren sie nun sehr begierig darauf, die Besitzerin dieses Hauses endlich persönlich kennen zu lernen und auch das Innere des Hauses begutachten zu können.

 

Von außen perfekt

Bis jetzt sah alles nach dem durch und durch perfekten Verkaufsobjekt aus: Das Haus selbst schien absolut in Ordnung zu sein, Garten und Hinterhof waren ordentlich und gepflegt und selbst die Bäume vervollständigten dieses Bild nur noch. Für eine größere Renovierung konnte bisher kein Anlass gefunden werden und mit ein paar kleinen Tricks, konnte man Garten und Hof im Handumdrehen in ein kleines Paradies verwandeln. Sowie der Schnee geschmolzen war, könnte man den Außenbereich mit ein paar Blumen und ein paar Bänken in einen Platz zum Verweilen verwandeln. Die Außenbesichtigung hatte das Haus schon mal mit voller Punktzahl bestanden.

 

So viele Möglichkeiten

Egal von welcher Seite es Clara und Gladys Spizzirri auch betrachteten, bis hier konnten sie keinen Fehler entdecken. Alles was sie bis dahin gesehen hatten, weckte ihre Fantasie und zeigte ihnen die Möglichkeiten auf, die in diesem Haus steckten. Von Mängeln war bisher weit und breit keine Spur. Im Gegenteil. Der Zustand von Joyces Haus war deutlich besser als es die beiden Immobilienmaklerinnen für möglich gehalten hätten und zeigte ihnen, wie gut sich Joyce über all die Jahre hinweg um das Haus gekümmert haben musste. Nirgendwo war eine unaufgeräumte Ecke zu finden oder lag Müll herum, alles war in einem hervorragenden Zustand und wirkte einladend und gemütlich.

 

Im Originalzustand seit 1965

Ganze 72 Jahre hatte Joyce in ihrem Haus verbracht. Für sie war es ein Ort voller Erinnerungen, auch an das gemeinsame Leben mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann. Bereits am Telefon hatte Joyce Carla und Gladys Spizzirri erzählt, dass sie nur eine einzige Veränderung an dem Haus vorgenommen hatten. Und das war 1965 die Renovierung in der Küche. Noch konnten Carla und Gladys Spizzirri nicht einschätzen, ob die Tatsache, dass das Haus seit seinem Bau nie renoviert worden ist, zu einem Problem werden würde. Schließlich könnte es bedeuten, dass das Innere des Hauses völlig heruntergekommen war und sich nur schwer retten lassen würde.

 

Eine schöne Fassade

Als Gladys und Carla Spizzirri das Haus von außen inspizierten, fanden sie nicht mal einen verrutschten Dachziegel. Inzwischen hatten sie die Idee verworfen, dass Joyce ein Messi sein könnte. Das Haus war in einem außergewöhnlich guten Zustand und sogar die Fenster waren blitzblank. All das wies nicht darauf hin, dass die Spizzirri Schwestern von einem Chaos im Inneren erwartet wurden. Aber natürlich können alte Häuser auch andere Probleme mit sich bringen. Meistens sind diese Probleme auf die Materialien oder die Bausubstanz zurückzuführen. Auch die Elektrik kann zum Problem werden – schließlich nutzen wir heute viel mehr elektronische Geräte als es in den 1950er Jahren der Fall war.

 

Sesam, öffne dich

Als Carla und Gladys Spizzirri nun endlich das Haus von Joyce betreten konnten, waren sie vom ersten Augenblick an absolut hingerissen. Alles war sauber, aufgeräumt und es war nirgendwo auch nur der Hauch einer Abnutzung zu erkennen. Natürlich müssten sie sich erst das gesamte Haus ansehen, bevor sie zu einem abschließenden Urteil kommen konnten, aber eins war jetzt schon klar: Dieses Haus war in einem weitaus besseren Zustand als es die beiden erfahrenen Immobilienmaklerinnen jemals erwartet hätten und sie konnten sich nur schwer ausmalen, wie viel Liebe und Arbeit Joyce in ihren 72 Jahren, in denen sie hier gelebt hat, in dieses Haus gesteckt hat.

 

Ein einzigartiges Lebenswerk

Während sie Carla und Gladys Spizzirri hereinbat, erzählte Joyce den beiden Schwestern, dass sie ihr Leben lang als Schneiderin gearbeitet hatte. Ihre freie Zeit hingegen hatte die alte Dame genutzt, um als Innenarchitektin tätig zu werden. Dabei hatte sie ihrem persönlichen Geschmack freien Lauf gelassen und das ganze Haus nach ihrem Geschmack eingerichtet und dekoriert. Doch bis zu diesem Augenblick hatten nicht viele Menschen die Gelegenheit gehabt, Joyces Lebenswerk zu bewundern, da sie sehr zurückgezogen lebte. Erst als sie sich mit stolzen 96 Jahren entschloss, in ein Seniorenheim zu ziehen, sollte die Welt von ihrem Schatz erfahren.

 

Die perfekte Überraschung

Was die Immobilienmaklerinnen Carla und Gladys Spizzirri im Inneren des Hauses erwartete, war definitiv jenseits ihrer Vorstellungskraft. Es gab auch von außen keinerlei Hinweise darauf, wie es im Hausinneren aussah oder was Joyce über die Jahre hinweg in ihrem Haus geschaffen hatte. Es spielte für Joyce keine Rolle, welchen Stil das Haus nach außen widerspiegelte, für sie kam es allein auf das Innere an. Und das hatte es in sich. Und so verwandelte sich die Ahnungslosigkeit von Gladys und Carla Spizzirri in pures Erstaunen. Ganz so wie Joyces ursprüngliche Zurückhaltung ihrem großen Stolz über das, was sie erschaffen hatte, wich.

 

Und plötzlich ergibt alles Sinn

Nachdem die Schwestern Clara und Gladys Spizzirri dieses einzigartige Haus nun endlich von Innen gesehen hatten, verstanden die beiden plötzlich auch, warum die alte Dame so lange gezögert hatte, sich von ihrem Zuhause zu trennen. Denn wenn man so viel Herzblut und Liebe in einen Ort gesteckt hat, möchte man ihn natürlich nicht verlassen, sondern ihn so lange wie möglich bewahren. Wenn die erfahrenen Immobilienmaklerinnen allerdings schon vom Eingangsbereich hingerissen waren, sollte ihnen das, was noch folgen würde, vollständig den Atem rauben. Und dabei geht es nur um den herausragenden Zustand des Hauses, sondern um eher um Joyces persönliche Note.

 

Zeitreise in die Vergangenheit

Als sich den beiden Spizzirri Schwestern endlich die Tür zu Joyces Haus öffnete, waren sie bereits vom ersten Augenblick an völlig überwältigt von dem außergewöhnlichen Stil, der sich ihnen hier offenbarte. Wenn die beiden Immobilienmaklerinnen erwartet hatten, ein katastrophal heruntergekommenes Haus zu betreten, so wurden sie jetzt von dem absoluten Gegenteil überrascht. Denn Joyces Haus war nicht einfach nur gepflegt und absolut neuwertig aussehend, sondern katapultierte Carla und Gladys Spizzirri direkt in eine vergangene Zeit. Von der Tapete im Paisley Stil über den Spiegel mit seinem üppigen, barocken Rahmen bis hin zu dem passenden Stuhl war der Eingangsbereich durch und durch harmonisch eingerichtet.

 

Wer hat an der Uhr gedreht

Die alte Dame erklärte den Spizzirri Schwestern, dass sie sich damals im Jahr 1965 entschieden hätten, die Küche zu renovieren, weil ihre alte aus den 1940er Jahren mit der Zeit sehr unpraktisch geworden war. Herd und Ofen aus dieser Zeit waren sehr massiv und sperrig und auch die Effizienz der alten Geräte ließ sehr zu wünschen übrig. Auch war Joyce damals sehr froh, ihre alte Eistruhe gegen so etwas neumodisches wie einen Kühlschrank einzutauschen. Aber seit dieser Modernisierung war ihre Küche unverändert geblieben und sah aus als wäre sie direkt aus einem alten Katalog der 1960er Jahre entsprungen.

 

Gelebte Leidenschaft

Bei genauerer Betrachtung der Küche wuchs das Erstaunen von Carla und Gladys Spizzirri ins Unermessliche. Denn alles bis ins allerletzte Detail war von der Küchenwaage über die Fliesen bis hin zu den elektronischen Geräten einfach absolut makellos – nicht einmal ein Staubkorn war zu sehen. Die alte Dame hatte hier offensichtlich ein privilegiertes Leben geführt, denn in dieser Zeit war all das großer Luxus gewesen und war nicht jedem vergönnt gewesen. Aber man sah auch, dass Joyce all dies durchaus zu schätzen wusste und alles daran gesetzt hatte, um es zu pflegen und zu erhalten. Das führte dazu, dass die Spizzirri Schwestern eine perfekte 1960er Jahre Küche vorfanden.

 

Eleganz und Überfluss im Wohnzimmer

Im Wohnzimmer wurde Joyces Vorliebe für ein bestimmtes Farbmuster deutlich. Sie liebte Pastelltöne. Und so fanden Gladys und Carla Spizzirri im Wohnzimmer helle, rosa Sofas vor, während sich der Rest des Wohnzimmers dieser Farbe unterordnete. Insgesamt entstand so ein sehr harmonischer Eindruck und man könnte meinen, das der Raum von einem professionellen Designer eingerichtet worden war. Die alte Dame hatte den beiden Immobilienmaklerinnen zwar gesagt, dass baulich in dem Haus nichts verändert worden sei, aber das hieß offensichtlich nicht, dass sie das Haus nicht nach ihren Vorstellungen verändert hatte. Für die beiden Spizzirri Schwestern war es, als würden sie sich auf eine Zeitreise begeben.

 

Ein Paradies für Retro Fans

Für Gladys und Carla Spizzirri war dieser Überfluss an Pastell das Tor zu einer anderen Welt. Umso erstaunlicher war es für die beiden Schwester, das dieses Farbschema tatsächlich aufzugehen schien. Denn je länger sie sich hier aufhielten, desto wohler fühlten sie sich hier. Alles wirkte sehr einlandend und schien eine große Ruhe auszustrahlen. Wenn man sich die Details des Raumes genauer ansah, konnte man nur vermuten, wie viel Zeit es gekostet haben musste, die einzelnen Stücke zu finden, die in der Gesamtheit so gut zueinander passten. Die alte Dame sagte den Spizzirri Schwestern, dass sie immer nur versucht hatte, ihrem eigenen Stil treu zu bleiben.

 

Auch das Esszimmer beweist Stil

Auch im Esszimmer hatte Joyce auf helle Pastelltöne gesetzt und sie in Kontrast zu anderen Farben gesetzt. Für die Tapete hatte sie ein üppiges Muster mit metallisch-glänzendem Lack und goldenen Akzenten gewählt. Dabei hatte es die alte Dame geschafft, den Stil und den Charme dieser vergangenen Zeit zu bewahren, ohne dabei in übertriebenen Kitsch abzurutschen. Carla und Gladys Spizzirri hatten noch nie etwas vergleichbares gesehen und sie waren sich sicher, dass es für die gesamte Gegend um Toronto herum einzigartig war. Decke und Wände waren mit üppigen Details geschmückt und passend für ein Esszimmer prangte „Das letzte Abendmahl“ über dem Esstisch.

 

Es werde Licht

Zu der großen Freude von Carla und Gladys Spizzirri war das Esszimmer durchflutet von Sonnenlicht. Das ließ den ganzen Raum noch charmanter und luxuriöser wirken. Trotz seiner Zweckmäßigkeit wirkte der Raum warm und einladend. Den beiden Maklerinnen fiel außerdem auf, wie sehr die Räume durch ihre Anordnung und die Farben miteinander zu verschmelzen schienen und so einen Ort mit einer einzigartigen Atmosphäre schafften. Je mehr Carla und Gladys Spizzirri von dem Haus zu Gesicht bekamen, desto größer wurde auch ihre Begeisterung für das Haus und umso mehr wuchs auch ihr Respekt vor Joyce, die diesen Ort geschaffen und trotz ihres hohen Alters perfekt bewahrt hatte.

 

Ein Traum in Pastell

Die Kombination aus sehr lebendigen Farben und zarten Pastelltönen war ein großer Trend in den 1950er Jahren. Und auch heute noch trifft dieser auffällige Vintage Look den Geschmack von vielen Menschen. Joyces Küche erinnert wie der Rest ihres Hauses an den Stiel der amerikanischen Retro Diners. Diese Ära prägt eine durchaus bedeutende Periode in der Geschichte. Denn die Zeit nach dem Krieg war in Amerika von wirtschaftlichem Aufschwung und  Wandel geprägt. Joyces Haus war ein so perfektes Abbild dieser vergangenen Zeit, dass in der „Daily Mail“ behauptet wurde, man hätte die Sitcom aus den 1950er Jahren „I love Lucy“ in ihrem Haus drehen können.

 

Rosa, soweit das Auge reicht

Obwohl Joyce das ganze Haus in zarten Pastelltönen gehalten hatte, schien doch jedes einzelne Zimmer zusätzlich über ein eigenes Thema zu verfügen. Mit diesem Konzept schaffte es Joyce, auch aus einem kleinen Raum das Beste herauszuholen. Ein gutes Beispiel dafür ist ihr kleines Gästezimmer, das ganz in Rosa gehalten war. Die Tochter von Joyce erzählte Carla und Gladys Spizzirri später einmal, dass rosa die Lieblingsfarbe ihrer Mutter war. Aber dennoch kann man andersfarbige Akzente in diesem Raum entdecken, die gekonnt mit den außergewöhnlichen Texturen und Ornamenten spielen. Es schien, als hätte Joyce hier wirklich einen Mädchentraum verwirklicht.

 

Bedenken trotz der Begeisterung

So sehr Gladys und Carla Spizzirri auch von der Kreativität und Stilsicherheit von Joyce beeindruckt waren, kamen ihnen doch Bedenken, was den Verkauf dieses einzigartigen Hauses anging. Denn schließlich sind die Geschmäcker verschieden und Pastelltöne und Retro Stil sind nun einmal nicht jedermanns Geschmack und die Einrichtung dieses Hauses hatte eine durch und durch feminine Handschrift. Und auch wenn alles sehr gepflegt und unglaublich gut erhalten war, konnte es dennoch passieren, dass Joyces Lebenstraum vielleicht den einen oder anderen potentiellen Käufer verschrecken könnte. Und so sehr es die beiden Immobilienmaklerinnen auch schmerzte, wussten sie doch, dass sie Joyce vorschlagen mussten, das Haus neu einzurichten.

 

An alles gedacht

Als Carla und Gladys Spizzirri vorsichtig auf das Thema der femininen Note im Haus zu sprechen kamen, führte sie die alte Dame schmunzelnd in den Hobbykeller. Ein weiteres Mal waren die beiden Immobilienmaklerinnen einfach nur sprachlos. Denn der Keller war nicht einfach nur groß, sondern er war zu einem perfekten Unterhaltungsraum umfunktioniert worden. Es gab eine große und gut ausgestattete Bar, einen Sitzbereich mit einem Sofa und holzverkleidete Wände. Für Carla und Gladys Spizzirri war dieser Raum vielleicht die größte Überraschung des gesamten Hauses. Offensichtlich war dieser Raum für Joyces Mann eingerichtet worden, um ihm eine Rückzugsgelegenheit zu geben und Partys zu feiern.

 

Mögliche Schäden

Auch wenn das Haus von Joyce weit jenseits aller Erwartungen war, konnte man doch von einer perfekt abgestimmten Einrichtung nicht auf eine gute Bausubstanz schließen. Um eine genaue Inspektion über eventuelle Mängel und Schäden kamen Clara und Gladys Spizzirri also trotzdem nicht herum. Aber das Ergebnis war keine große Überraschung, denn auch hier keinerlei Probleme oder Mängel, nicht mal die Wasserleitungen oder eine Glühlampe waren defekt. Oft brauchen so alte Häuser wie das von Joyce ein großes Budget für die Renovierung oder Instandsetzung. Aber da sich die alte Dame so vorbildlich um das alte Haus gekümmert hat, waren keine Arbeiten nötig.

 

Verkauf auf Raten

Nachdem die alte Dame nun Vertrauen zu Carla und Gladys Spizzirri gefasst hatte, fasste sie all ihren Mut zusammen und teilte den Immobilienmaklerinnen mit, dass sie zwar das Haus, aber nicht all ihre Möbel verkaufen wollte. Das war natürlich ihr gutes Recht und generell auch nichts Ungewöhnliches, aber dennoch versetzte es Gladys und Carla Spizzirri einen schmerzhaften Stich ins Herz, wenn sie daran dachten, dass diese perfekte Komposition auseinander gerissen werden würde. Zwar lassen sich Häuser normalerweise einfacher verkaufen, wenn sie nicht möbliert sind, aber in diesem speziellen Fall, schien es den beiden Immobilienmaklerinnen doch grausam, Joyces Lebenswerk zu zerstören.

 

Eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten

Aber letztendlich waren Carla und Gladys Spizzirri erleichtert als sie hörten, dass die alte Dame einen Großteil ihrer Möbel an ihre Tochter vererben wollte. Das war natürlich naheliegend und machte auch Sinn, denn Joyces Tochter war in diesem Haus zwischen diesen Möbeln aufgewachsen und verband sehr viele Erinnerungen an ihre Kindheit und ihre Eltern mit diesen Möbeln. Doch trotzdem war es natürlich Schade, dass dieses einzigartige Haus nicht in seiner ganzen Vollkommenheit bewahrt werden konnte. Dafür ging diese Geschichte um die Welt und die Bilder dieses Hauses, das für viele eher wie ein Museum wirkte, begeisterten Menschen auf der ganzen Welt.

 

Ein reibungsloser Deal

Als nun endlich das große Geheimnis um den Schatz dieses alten Hauses gelüftet war, konnten Carla und Gladys Spizzirri auch endlich ihre Einschätzung über den Preis abgeben. Das alte Haus fand ohne Probleme im Handumdrehen einen neuen Besitzer und Joyce konnte sich über 699.000 $ mehr auf ihrem Konto freuen. Die neuen Besitzer hatten sich mit ihrem neuen Zuhause ein absolutes Juwel gesichert. Aber für den Rest der Welt wird das kleine Reihenhaus im Westen von Toronto für immer als die perfekte Zeitreise in die 1950er in Erinnerung bleiben und auch weiterhin jeden überraschen, der von dieser Geschichte hört.

 

Eine unvergessliche Erinnerung

Auch wenn es für Joyce sehr schwer gewesen sein musste, nach über 72 Jahren ihr so absolut perfektes Zuhause für immer zu verlassen, war sie am Ende doch froh, diesen schwierigen Schritt gewagt zu haben. Die alte Dame zog in ein nettes Seniorenheim und musste sich von nun an nicht mehr darum kümmern, den perfekten Zustand ihres einzigartiges Hauses zu bewahren, und war sicher froh, von nun an deutlich weniger Arbeit in ihrem Leben zu haben. Carla und Gladys Spizzirri hatten dafür gesorgt, dass Joyce ein hervorragendes Angebot für ihr Haus bekam und werden sich wohl für immer an diese einzigartige Begegnung mit Joyce erinnern.

 

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